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#72 Wie Hund und Katz

Manchmal kommt mir die Welt, gerade jetzt in Zeiten von Corona, wie ein Spiel zwischen Hund und Katz vor. Beide Tiere gehören zu der Gruppe der Säugetiere und legen von daher wert auf Zugehörigkeit, so wie wir Menschen auch. Missverständnisse im Umgang miteinander entstehen meist, weil wir die Zeichen des anderen nicht richtig zu deuten wissen. Um in der Symbolik der tierischen Körpersprache zu bleiben, hier ein paar Beispiele:

Das Wedeln mit dem Schwanz: beim Hund zeigt es im Normalfall Freude an, während Katzen dies eher tun, wenn sie aufgeregt oder nervös sind. Anstarren ist bei Katzen ein Zeichen von Zuneigung, Hunde verstehen es hingegen als Drohung. Katzen Schnurren wenn sie sich wohlfühlen, Hunden hingegen Knurren als ein Zeichen von Abwehr.

Bei Hunden ist die Hierarchie im Rudel stark ausgeprägt, es gibt Kämpfe um die Rangordnung und der schwächste Hund unterwirft sich, indem er sich auf den Boden wirft und dem Rudelführer folgt. Eine Katze hingegen hat einen Fluchtreflex, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlt, was beim Hund wiederum den Spiel- und Jagdinstinkt aktivieren kann. Eine Katze lässt sich im Gegensatz zum Hund nicht komplett domestizieren und bewahrt sich ihren eigenen Willen, ihren Freiheitsdrang und ihre Unabhängigkeit.

Daher kommt es oft in der Kommunikation zwischen Hund und Katz zu Missverständnissen, doch auch zwischen Mensch und Tier kann dies zu Komplikationen führen. Wenn wir z.B. die Körpersprache eines Hundes deuten können und diese mit den Zeichen einer Katze gleichsetzen, kann es sein, dass wir eine Überraschung und unser blaues Wunder erleben.

Was hat all das mit der Menschenwelt zu tun?

Auch in zwischenmenschlichen Beziehungen kommt es immer wieder zu Missverständnissen. Sicherlich kennst auch du das Gefühl, in einem Konflikt nicht richtig verstanden zu werden oder dein Gegenüber einfach nicht verstehen zu können, weder seine Argumentation, noch sein Verhalten oder seine Art und Weise. Gerade jetzt, in Zeiten von Corona, fällt mir immer wieder auf, dass sich ein Teil der Gesellschaft geradezu bereitwillig, mit blindem Gehorsam folgend, allem hinzugeben scheint was vom Staat angeordnet wird. Im Gegensatz dazu scheint es, um ihre Rechte kämpfende Gruppen zu geben, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit gefährdet sehen.

Hier können wir uns einiges von der Tierwelt abschauen. Es geht nicht darum, wer Recht hat, ob die Zeichen der Hunde oder Katzen die richtigen sind, sondern sich darüber bewusst zu werden, dass es hier kein richtig oder falsch gibt, sondern einfach nur ein anders. Auch wir Menschen haben unterschiedliche Erfahrungen in unserer Vergangenheit gemacht, wurden unterschiedlich geprägt und sprechen unterschiedliche Sprachen.

Genau so, wie Hund und Katz, haben auch wir Menschen schlichtweg unterschiedliche Bedürfnisse, Sorgen, Ängste und Ausdrucksformen.

Es ist jedoch an der Zeit zu erkennen, dass wir als Menschenfamilie so viel mehr sind als unsere tierischen Verwandten. Wir sind bunt, wir sind individuell, ein jeder von uns ist einzigartig und am Ende zählt nicht, wer der Stärkere ist, wer Recht hat, sondern wie sehr wir bemüht waren, einander mit Verständnis, aufrichtigem Interesse, Offenheit, Respekt und Liebe zu begegnen.

Die Trennung und Andersartigkeit die wir als Menschen untereinander oft wahrnehmen ist in Wahrheit nur eine Illusion. Ja, wir mögen unterschiedliche Ansichten haben, und ja, wir mögen eine andere Hautfarbe haben, und ja, es kann sein, dass wir andere Entscheidungen treffen, uns anders ausdrücken oder verhalten würden, als unser Gegenüber. Und dennoch ist es genau das, was uns Menschen von den Tieren unterscheidet.

Was unterscheidet uns von den Tieren?

Wir sind weder Hund noch Katz, weder schwarz noch weiß. Wir alle gehören einer großen Familie namens Mensch an. Wir sind als Energiewesen mit Herz und Verstand in der Lage, über unsere Impulse und anerzogenen Verhaltensmuster hinauszuwachsen. Wir sind keine Tiere, sondern können bewusst Entscheidungen treffen und uns weiterentwickeln. Wir können unsere animalische Seite wahrnehmen und dennoch voller Liebe, Mitgefühl, Verständnis und auf Augenhöhe miteinander kommunizieren, ohne gleich alles in Streit, Chaos oder gar Krieg enden zu lassen.

Der Konflikt der Trennung und der Angst vor der Andersartigkeit, ist so alt wie die Menschheit selbst. Seit je her besteht ein Spannungsfeld zwischen Mann und Frau, der weiblichen und männlichen Energie. Doch wann begreifen wir endlich, dass erst beides zusammen ein großes Ganzes ergibt? Wann beenden wir diese uralten Themen in der Geschichte der Menschheit endlich? Wieviele Kriege wollen wir noch führen? Wieviele Menschen wollen wir noch ausgrenzen? Wieviele Gruppen wollen wir noch unterdrücken? Wann endet dieser ewig alte Machtkampf? Groß gegen klein, Mann gegen Frau, schwarz gegen weiß, Eltern vs. Kinder und die nachwachsende Generation, Kirche vs. Staat, Wissenschaft gegen Spiritualität, Verstand vs. Bauchgefühl und intuitivem Wissen?

Wann machen wir aus dem „entweder – oder“ endlich ein UND?

Was war zuerst da: die Henne, oder das Ei? Wir alle werden als vollkommene Wesen geboren, komplett, ganz, im Einklang mit unserer männlichen und weiblichen Energie, in völliger Harmonie mit dem Leben und all seinen Erscheinungen. Kleine Kinder kennen keine Trennung, kein Du oder Ich, sondern nur Neugierde, Faszination und Freude.

Doch dann wachsen wir heran und unsere Eltern und andere prägende Personen erzählen uns, was richtig und falsch ist und wie wir die Welt zu sehen haben. Trennung ist nichts natürliches, sondern etwas anerzogenes, etwas das wir erst lernen oder schmerzvoll in unserer eigenen Entwicklung erfahren. In Folge dessen wollen wir uns schützen vor weiteren Verletzungen oder wir haben Angst vor dem Unbekannten, vor dem, was wir nicht verstehen, vor dem, das anders ist als wir selbst und allem, was wir in unserem begrenzten Horziont nicht kennen und zuordnen können.

Und genau in diesen Momenten ist es so wichtig einen Schritt zurück zu machen und zu versuchen, das Andere, das Neue, das Fremde neugierig und offenen Herzens zu betrachten. Welche Sprache spricht mein Gegenüber? Wie tickt sein System? Auf was reagiert er und wie reagiert er darauf? Das System unseres Beziehungspartners kann aufgrund seiner Vergangenheit und Erziehung ein komplett anderes sein, als unser eigenes. Deswegen ist weder sein, noch unser System besser oder schlechter, richtig oder falsch, sondern einfach nur anders.

Und wir Menschen sind so unterschiedlich und individuell, wie das Leben bunt ist. Und vielleicht finden wir alle eines Tages als Menschheit wieder gefallen daran, dass der Regenbogen aus vielen Farben besteht und seine Schönheit gerade in der Faszination der gesamten Farbpalette besteht. Vielleicht überwinden wir als Menschenfamilie eines Tages unser Festhalten an längst überholten Prägungen und Verhaltensmustern, schmeißen diese allesamt über Bord und erkennen, dass wir nur gemeinsam, miteinander und alle zusammen ein großes Ganzes ergeben. Wir Menschen sind nur gemeinsam ganz und komplett, vollkommen und bunt, wie die Vielfalt der Natur des Lebens.

Lasst uns diese (Lebens-)Erfahrung nicht mit unnötigen Äußerlichkeiten oder Festhalten an Bildern, Vorstellungen und Unterschieden kaputt machen. Lasst uns lieber einander die Hände reichen und miteinander voller Demut das Wunder des Lebens bestaunen und voller Freude unser aller Sein hier auf der Erde genießen.

Das Problem: Der Kampf, die Trennung und Ausgrenzung tobt in dir selbst

Du hast sicher auch schon mit deinem inneren Kritiker Kontakt gehabt, der dir immer wieder sagt, was an dir und deinem Leben richtig und falsch ist, wofür du dich schämen solltest und welche Eigenheiten du am besten komplett von dir ablehnen und ausmerzen solltest. Wir lehnen unsere weiche, zarte Seite ab, schelten uns für unsere wilde, animalische Seite, unterdrücken unsere weiblichen, intuitiven und sensiblen Anteile oder haben Angst, unsere männlichen, starken, kraftvollen Anteile auszuleben.

Doch erst wenn wir in uns selbst all unsere Anteile annehmen und uns in uns selbst als Ganz erfahren, wird sich dieses friedvolle, harmonische Bild auch im Außen zeigen.

Kennst du die alte Indianerweisheit vom schwarzen und weißen Wolf?

In jedem von uns lebt ein schwarzer und ein weißer Wolf. Der schwarze Wolf verkörpert alles, was wir negativ besetzt haben wie Angst, Kummer, Wut oder Macht. Der weiße Wolf hingegen verkörpert alles, was wir mit dem Guten, Lichtvollen und Positiven in Verbindung bringen. Diese beiden Wölfe führen einen Kampf in uns und beide wollen die Oberhand gewinnen. Doch welcher Wolf gewinnt? Der den du fütterst! Doch das wichtigste dabei ist, dass wir keinen von beiden komplett vernachlässigen dürfen, sondern lernen müssen, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen diesen unterschiedlichen Kräften in uns herzustellen. Die Wahrheit ist, dass beide Wölfe ihre positiven und negativen Seiten haben und der eine ohne den anderen Wolf nicht existieren kann. Wenn wir einen von beiden bevorzugen und den anderen verhungern lassen wollen, wird dieser in einem Moment aus seiner Deckung über uns herfallen, wenn wir am wenigsten damit rechnen.

Beende den Kampf in dir selbst, akzeptiere und liebe dich mit allem was da ist, mit allem was du bist und erlaube dir, dich mit all deinen Anteilen zu zeigen und auszudrücken. Du darfst so sein, wie du bist. Du bist ok, so wie du bist. Und es gibt keinen Grund dich selbst abzulehnen, zu verurteilen, zu kritisieren oder gar zu bekämpfen.

Wir selbst nehmen uns die Luft zum Atmen und wundern uns, wenn die Welt uns genau dieses innere Erleben spiegelt? Wir kontrollieren uns selbst immer stärker und versuchen immer bestimmter unsere ungeliebten Anteile zu unterdrücken, von denen wir uns am liebsten trennen wollen, oder die wir zumindest gerne zum Schweigen bringen wollen. Und da wundern wir uns, dass sich all dies im Außen spiegelt, die Stimmung in der Welt immer rauher, ja sogar aggressiver wird und wir gefühlt immer weniger Raum für andere Meinungen und das Anderssein haben?

Wenn wir diesen ewigen Kampf beenden wollen macht es keinen Sinn, unser Gegenüber zu belächeln, sich einen Spaß aus seiner Andersartigkeit zu machen oder ihn gar dafür anzugreifen, nur weil wir das System, das Reaktionsmuster und die Verhaltensweisen des anderen nicht verstehen oder für falsch ansehen.

Was wünscht du dir für dich selbst?

Du möchtest sicherlich auch verstanden, akzeptiert angenommen und geliebt werden, oder? Also warum machst du selbst nicht den ersten Schritt? Warum fängst du nicht bei dir selbst an, dein eigenes System zu verstehen? Worauf reagierst du und wie reagierst du darauf? Was sind deine eigenen Themen, Ängste und Sorgen? Was sind deine Werte, Bedürfnisse und Ausdrucksformen und woher stammen sie? Lerne dich selbst bedingungslos zu akzeptieren, zu lieben und trete in eine verständnisvolle Kommunikation mit dir selbst.

Im nächsten Schritt fällt es dann leichter, offenen Herzens auf andere zuzugehen und mit aufrichtigem Interesse und der Neugierde eines unschuldigen Kindes verstehen zu wollen, wie der andere tickt und funktioniert. Denn nur weil wir die Sprache des Anderen nicht verstehen und seine Form der Kommunikation nicht richtig deuten können, heißt das noch lange nicht, dass seine Meinung nicht ebenso daseinsberechtigt ist, wie auch unsere individuelle Meinung.

Ich verspreche dir, letztendlich wirst du immer wieder feststellen, dass wir unterm Strich alle die gleichen Bedürfnisse, Wünsche, Sorgen und Ängste haben. Der einzige Unterschied besteht darin, dass wir sie auf unterschiedliche Weise äußern und mitteilen und oftmals die Sprache und Zeichen des anderen nicht richtig deuten können!

Deswegen beginnt das Ende dieses endlosen Kampfes bei uns selbst. Ein jeder von uns gibt immer sein Bestes, denkt und handelt bestmöglich im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, Erfahrungen, Glaubenssätze und Überzeugungen. Wenn wir das tiefe Verständnis, das Mitgefühl, die Akzeptanz und die bedingungslose Liebe nicht einmal für uns selbst aufbringen können, wie können wir es dann jemals aus tiefstem Herzen jemand anderem entgegenbringen?

Und wenn wir selbst nicht bereit sind, alle unsere Themen, auch die Schattenthemen zu beleuchten, ehrlich und offen uns selbst gegenüber zu sein, auch unsere Fehler anzunehmen und entsprechende Veränderungen bei uns selbst vorzunehmen, unsere Glaubenssätze zu verändern und neue Überzeugungen zuzulassen – wie können wir das dann allen Ernstes von anderen erwarten?

Ganz nach dem Leitsatz von Jesus: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wir können aus seiner Empfehlung auch eine Feststellung machen: Wir lieben unsere Nächsten, wie wir uns selbst lieben!

Was meinst du? Bist du bereit über deinen Schatten zu springen und Hund, Hund sein zu lassen, Katze, Katze sein zu lassen und uns Menschen einfach Menschen sein zu lassen? Ein jeder so, wie er ist, in seiner einzigartigen und wunderschönen Art? Jeder individuell, unterschiedlich und dennoch All-Eins im ewigen Kreislauf allen Seins? Ein jeder von uns hat die Fähigkeit achtsam und bewusst selbst zu wählen, wer er sein möchte.

Du selbst bestimmst durch deine Gedanken, Worte und Taten, wer du bist. Also wähle weise, achtsam und bewusst. Sei weder Hund, noch Katz. Sei ein Mensch mit Herz und Verstand. Denn nur gemeinsam können wir das Licht des Regenbogens in allen Farben erstrahlen lassen.

Schreibe mir gerne deine Meinung zu dem Thema in die Kommentare oder tausche dich mit mir auf Instagram und/oder Facebook aus. Ich freue mich mit dir in Kontakt zu sein.

Foto: Pixabay

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